Heute stand wieder Frühaufstehen auf dem Programm, denn die Fahrt führte uns nach
Jasper (Alberta). Neue Zeitzone. Die Wolken lagen tief und ab und an regnete es. Schade. Nach Frühstück und Auschecken ging es los.
Die gut ausgebaute Straße war beinahe wie leergefegt. Hinter einem Truck konnten wir mit Tempo 120 einige Kilometer flott zurücklegen. Tempo 100 waren erlaubt. Aber in Kanada scheinen sich zumindest ausserhalb Ortschaften nur wenige an die Geschwindigkeitsbegrenzung zu halten.
Für heute war wieder Regen angesagt. So beschlossen wir gleich nach dem Frühstück mit dem Auto die Gegend zu erkunden.
Heute führte uns die Fahrt von Jasper nach Banff über den Icefields Parkway. Bei Sonnenschein und teilweise über 20° C kamen wir auf der Fahrt aus dem Staunen nicht mehr heraus. Die insgesamt 280km waren bespickt mit Sehenswürdigkeiten und beeindruckenden Panoramen nach dem anderen. Eins schöner wie das andere.
Ein erster Stopp erfolgte durch das Stoppschild einer netten Dame in Gelb an einer Baustelle gleich hinter dem Horseshoe Lake. Wir waren das erste Fahrzeug am Baustellenstopp. Die nette Dame machte uns darauf Aufmerksam, dass wir die linke Spur für die Weiterfahrt benutzen sollten, denn die rechte Spur wird gerade mit einem neunen Asphalt versehen. War echt nett.
Nach Wenden des Schildes und der Anzeige Slow fuhr mein spezial „Canadadriver“ Inge langsam durch die schier nicht enden wollende Baustelle hindurch.
Nächster größerer Stopp waren die Sunwapta Falls. Die Athabasca Falls zuvor hatten wir ausgelassen.
Zwischendorch gab es immer wieder Grund zum Anhalten. Einmal konnten wir beeindruckende Bergmassive mit Gletscherkanten bestaunen, dann wieder Wasserfälle direkt am Icefields Parkway. Am bekannten Glacier Skywalk fuhren wir vorbei. Parken konnten wir nicht. Der Skywalk kann mit einem Bus angefahren werden. Hierfür muß man vorher Tickets im Columbia Icefield Discovery Centre oder einer anderen Ticketverkaufsstelle kaufen. Die Zeit hatten wir leider nicht.
An einem Parkplatz trafen wir eine Familie aus Malysia in ihrer heimischen Tracht. Wir fragten, ob wir von Ihnen ein Foto machen durften. Ja! Anschließend machte der Sohn mit Selbsauslöser eine ganze Serie von Fotos mit uns und der Familie. Wie Inge gleich vermutet hat studiert der Sohn in Alberta und die Eltern aus der Heimat besuchten ihn. Der Abschied war herzlich.
Ein Highligh war dann das Ice Explorer Boarding Station auf knapp über 2000m gelegen. Von dort ging es zu Fuß zu dem Columbia Icefield. Das Eisfeld ist eine der größten Ansammlungen von Eis südlich des Polarkreises. Wir konnten zu Fuß bis an den Rand des Eisfeldes herangehen. Absperrungen und Hinweisschilder machten deutlich, dass man sich großer Gefahr aussetzt, wenn man sich auf den Gletscher begibt, kann man doch leicht in eine Gletscherpalte aufnimmerwiedersehen abtauchen.
Weiter ging es am Peyto Lake vorbei, den wir auf dem Icefields Parkway nur vorbeihuschen sahen.
Einen Stopp machten wir dann am Bow Lake. Ein fantastisches Panorama bot sich am Fuße des Sees und oberhalb konnte man den Bow Gletscher sehen. Der bildet den Ursprung des Blow Rivers, der u.a. durch Banff und Calgary fließt. Bei einem zweiten Stopp am Ende des Bow Lake waren noch Eisplatten auf dem See zu sehen und wir konnten sie fühlen.
Anschließend passierten wir in der Nähe des Bow Peak einen Pass über 2000m Höhe von wo es anschließend stetig bergab Richtung Lake Louise ging.
Lake Louise, der Besuch ist ein muss! Schon der Parkplatz war rappelvoll. Wir gingen gleich Richtung Fairmont Chateau Lake Louise, dem bekannten Hotel am nordöstlichen Ufer des Sees. Auf dem Lake Loiuse Lakeshore Trail wanderten wir bis zum Ende des Sees, wo uns Kletterer an einer senkrechten Bergwand mit ihren Kletterkünster beeindruckten.
Der See war beeindruckend!
Zu fortgeschrittener Stunde ging es dann weiter nach Banff.Obwohl meine rasante Fahrerin Inge auf die Tube drückte – bis zu Tempo 115km/h bei erlaubten 90km/h – sind wir erst sehr spät in Banff angekommen. Einchecken!
Sogleich machten wir uns auf die Socken, hat sich doch bei uns ein gewaltiger Hunger eingestellt. Im Earls konnter dieser gestillt werden.
Whow!! Was für ein toller Tag! Kein Regen, kaum Wolken, warme Temperaturen, einfach herrliches Wetter!
Tja, wenn Engel Reisen.
…
Hat ein bischen gedauert:
Da das Internet in Banff etwas schnarchzapfig langsam war, musste dieser Teil in Etappen bearbeitet werden.
Heute haben wir es etwas ruhiger angehen lassen, war doch für den Nachmittag ein Temperatursturz auf 13″C und eine Niederschalgswahrscheinlichkeit von 70% vorhergesagt.
Nach einem ausgedehntem Frühstück machten wir uns zu Fuß auf den Weg Richtung Canada Post, um dann weiter zu den Bow Falls zu gehen. Diese Wasserfälle sind nicht sehr hoch (9,1m) aber unser Ansicht nach gehören sie mit zu den längsten.
Nach einer kurzen Pause fuhren wir los. Zuerst ging es zum Banff Surprise Corner. Von dort bietet sich ein herrlicher Blick auf das Fairmont Banff Springs Hotel.
Weiter ging es zu den Cave and Basin National Historic Site. Sehr interessant.
Dann setzte der Regen ein und wir machten uns rennend auf den Weg zum Parkplatz. Natürlich hatten wir unsere Regenjacken im Auto liegen gelassen. Zurück zum Hotel machten wir erst mal „Trockenübungen“.
Den Tag schlossen wir mit einem Burger ab.
Heute war ein relativer kurzer Trip von Banff nach
Calgary angesagt, zumindest für kanadische Verhältnisse. 130 Kilometer ging es nach dem Frühstück zu unserer letzten Station Calgary Downtown.
Nach 2 Stunden Fahrt auf dem sehr gut ausgebauten Highway 1 waren wir bereits in unserem Hotel Sandman in der 888 7th Ave angekommen.Nach kurzer Pause ging es gleich los zur Tramhaltestelle direkt vor dem Hotel. Schon die erste Überraschung, die Tram kann innerhalb Downtown Calgary kostenlos benutzt werden.
Liebe deutsche Städte! Da könnt ihr euch mal was abschauen!Wir fuhren bis zur Haltestelle City Hall. Die City Hall wird gerade renoviert und ist von aussen mit einem Netz ihrer Fassade gleich verkleidet.
Wir schauten uns gleich die City Hall und den Municipal Gebäudekomplex von innen an. Naja, nüchtern und nichts besonderes.Weiter ging es über den Olympia Plaza,
Glenbow Museum zum
Calgary Tower. Ich besuchte die Plattform in 160m Höhe. Eine fantastische Aussicht über Calgary und die Prärielandschaft rund um die Stadt war die Belohnung. Unten wieder angekommen ging ein kurzer aber heftiger Regenschauer nieder, den ich auf der Plattform schon kommen sah.Nach kurzer Pause gingen wir die 8th Ave SW weiter Richtung Hotel. Schöne historische Gebäude flankierten die Ave links und rechts. Restaurant auf Restaurant und viele Eventeinrichtungen luden hier die Geschäftsleute für Afterworkparties und die Touristen zum Flanieren ein.
Wir nahmen das kulinarische Angebot bei Earls an.
Das war unser Abendessen.Für morgen haben wir
CalgaryWalkes Downtown Intro Walking Tour gebucht. Schaun´mer mal.
Heute stand eine
CalgaryWalks Downtown Intro Walking Tour auf dem Programm.
Gleich nach dem Frühstück, das wir heute zu einem recht fortschrittlichen Preis im Hotel zu uns genommen haben, machten wir uns zu Fuß auf den Weg zum Treffpunkt der Walking Tour.
Treffpunkt war beim Municipal Plaza bei den Pferdestatuen. Die Tour sollte um 10:30 Uhr starten und war mit 1,5 bis 2 Stunden angesetzt.Wir wurden von 2 Studentguides und dem Tourguide
Blane in Empfang genommen. Unsere Tickets mußten wir nicht vorzeigen, hatten sich insgesamt nur 3 Personen angemeldet und unsere Namen wußten sie auswendig.
Mit etwas Verspätung kam die 3te Person hinzu. Eine Frau aus Brasilien, die Zwecks heutiger Weiterreise gleich mit ihrem gesamten Reisegepäck ankam.Mit
Blane, einem gebürtigen Australier, der lange in Toronto lebte und seit einigen Jahren nun in Calgary seine Zelte aufgeschlagen hat, war diese exklusive Walkingtour in seinem perfekten Englisch durch Downtown von Calgary ein echter Genuss. Wir erfuhren wahnsinnig viel Interessantes über die Stadt und natürlich auch Kanada. Hier ein paar Details die bei uns hängen geblieben sind:
- Calgary hat derzeit 1,3 Mio Einwohner, 1960 waren es ca. 330.000 und 1984 zur Winterolympiade 600.000.
- Das Wachstum und der Reichtum ist in erster Linie durch das Gas und Erdölvorkommen in der Nähe zurückzuführen.
- Der Sommer ist kurz aber intensiv, wenn auch nur von mittlerer Temperatur. Zumindest für die Wahrnehmung von uns Mitteleuropäern.
- Der Winter kann sehr hart werden. Temperaturen von bis zu Minus 30° C sind keinen Seltenheit.
- Mit dem ersten Schneefall ist bereits im Oktober zu rechnenen und es kann noch Anfang Mai schneien.
- Für Fahrzeuge gibt besondere Heizstellen in den Straßen, die dafür Sorgen, dass der Motor oder besser das Benzin nicht einfriert. Das kannten wir nur aus Sibirien.
- In Downtown sind sämtliche Gebäude über einen Skywalk miteinander verbunden. Der Skywalk wird im Winter mit Gas beheizt. Die Verbingungs-Hubs sind wie richtige innerhäusliche Parks angelegt, da sich im Winter das Leben hauptsächlich hier abspielt. Naja bei -30° C kann man das Verstehen.
- Die Stadtgründung ist auf einen Kontrollposten, der Einwanderer und Schmuggler aus Montana zurückhielt, zurückzuführen. Die Gründung der Stadt erfolgte 1875.
- Zahlreiche alte Perlen waren Bestandteil der Führung, wie z.B. das alte Feuerwehrhaus, die Kathedrale – die für unsere Vorstellungen etwas mickrig aussah, Chinatown mit einem aus Bejing nachgebautem Kulturzentrum, alte Bankgebäude, das Hudsongebäude, und und und …
Die Führung endete nach 2,5 h mit viel Extratime für die speziellen Gäste aus Brasilien und Germany!
Danach erkundigten wir die Stadt zu Fuß.
Nach einer kurzen Pause im Hotel schlossen wir den Tag mit einem Abendessen bei Milestones Grill und Bar in der 8 Ave SW.
Für Morgen ist der Rückflug geplant.